Medizinische berufliche Rehabilitation (MBR/Phase II)
Medizinisch Berufliche
Rehabilitation (MBR/Phase II)
Das Rehabilitationskonzept des Kompetenzzentrums orientiert sich an den Grundsätzen und Empfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für medizinisch-berufliche Rehabilitations-Einrichtungen (Phase II), welche in den von der Bundesarbeitsgemeinschaft und dem Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung herausgegebenen Schriften festgelegt sind. Demnach ist die Arbeitsgrundlage der ganzheitliche bio-psychosoziale Rehabilitationsansatz.
Das Kompetenzzentrum fördert Menschen, die körperlich, seelisch und geistig durch Unfall oder Krankheit auf Dauer leistungsgewandelt sind und die wegen schwerer krankheits- oder unfallbedingter motorischer oder kognitiver Leistungseinschränkungen Lernstörungen (einschl. Lernentwöhnung) besonderer Störanfälligkeit und Umfeldabhängigkeit Störungen des Sozial- und Arbeitsverhaltens auf besondere umfassende multidisziplinäre diagnostische und therapeutische Leistungen der medizinischen und berufl ichen Rehabilitation angewiesen sind. Die Leistungen können sowohl stationär als auch – bei kliniknah wohnhaften, mobilen Patienten – ganztägig ambulant (teilstationär) durchgeführt werden. Sie setzen frühestmöglich nach akutmedizinischer Stabilisierung, Anschlussheilbehandlung oder erster medizinischer Rehabilitation ein.
Personenkreis/Indikationen
Es werden Rehabilitanden unter anderem aus folgenden Indikationsgebieten aufgenommen:
Neurologie, insbesondere:
- nach Schädelhirntraumata
- bei vaskulären, degenerativen, entzündlichen, demyelisierenden oder tumorösen Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems mit kognitiven, psychischen, motorischen, sensorischen oder sprachlichen Defiziten
- Patienten mit epileptischen Anfallsleiden
Orthopädie/Traumatologie, insbesondere: - nach Polytrauma
- nach operativer (auch konservativer) Behandlung von schweren Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates (Amputation, Gelenkersatz, Frakturen, Weichteilverletzungen) mit bleibenden erheblichen motorischen und psychosomatischen Einschränkungen
- wenn die Schwere und Komplexität der Schäden, der Aktivitäts- und Partizipationseinschränkungen umfassende diagnostische und therapeutische Leistungen sowohl im medizinischen als auch im berufl ichen Bereich im Hinblick auf eine erfolgreiche und berufl iche soziale (Re)-Integration erforderlich machen.
Innere Medizin/Onkologie, insbesondere: - Internistische Erkrankungen mit erheblichen
- Beeinträchtigungen in Bezug auf die Erwerbsfähigkeit
Fachärztliche Leitung
Dr. med.
Johannes Kiesel
KURZVITA
Hier Text mit Vita
Qualifikationen:
- Rehabiliationswesen
- Sozialmedizin
- Umweltmedizin
- Ernährungsmedizin
- Psychosomatische Grundversorgung
- Disability Manager
- Ergonomietrainer
- EFL-User
- Fachkunde nach StrlSchV
Berufsfelder
- Kaufmännisch / verwaltender Bereich
- Metallbearbeitung
- Elektrotechnik/Elektronik
- Holzbearbeitung/Technisches Zeichnen/Bauzeichnen/Bau/Baunebengewerbe/Installationsberufe
- Internes Praktikum u. a. in den Bereichen Küche/Ernährung/Hauswirtschaft /Haustechnik/Gärtnerei/
- Pflegedienst in unserem Rehabilitationszentrum
- Erprobung weiterer Berufsfelder in Kooperationsbetrieben der umliegenden Region oder an der bisherigen Arbeitsstelle
Berufspädagogik
Wesentliche Aufgaben der Berufspädagogik sind:
-
Arbeitsplatz-/Tätigkeitsbeschreibung mit Profilvergleichsanalyse gemeinsam mit dem Arbeitsmediziner
-
Physische, psychische, kognitive Leistungsdiagnostik zur Ermittlung der berufsrelevanten Leistungsfähigkeit in den verschiedenen Berufsfeldern
-
Belastungserprobung
-
Arbeitstherapie
-
Arbeitserprobung
-
Ausbildungs-/ Berufsvorbereitung
-
Berufsfeldfindung
-
Unterstützung beim konkreten Transfer in den beruflichen Alltag: Durchführung von Praktika im Beschäftigungsbetrieb oder Kooperationsbetrieben zur Verifizierung der ermittelten Leistungsfähigkeit, konkrete Realisierung der betrieblichen Wiedereingliederung unter Einbeziehung des Arbeitgebers nach Arbeitsplatzbegehung gemeinsam mit dem Arbeitsmediziner und dem Leistungsträger.
Therapie
Physiotherapie MedZAB/MBR Phase II
Wir legen einerseits einen hohen Stellenwert auf eine fundierte Grundausbildung sowie auf eine ständigen Weiterbildung unserer Therapeuten. Andererseits vergeben wir je nach Anforderung der individuellen Diagnosen eine hohe Frequenz an Einzel- und Gruppenanwendungen. Als Grundlage hierfür wird eine ausführliche Befundaufnahme genutzt, bei der die Funktionsstörungen und Handicaps eines jeden Rehabilitanden dokumentiert werden.
Leistungsspektrum Physiotherapie MedZAB/MBR:
- Einzel-Physiotherapie
- Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage
- PNF
- Bobath
- Cranio-Sakrale Therapie
- Manuelle Therapie
- Fasziendistorsionsmodell (FDM nach Typaldos)
- Leistungsdiagnostik
- Herz/Kreislauf
- Koordination
- BSL (Bavaria Screening der Leistungsfähigkeit)
- EFL (Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit)
- Bewegungstherapie apparativ-gestützt
- Kinesio-Taping
- Krankengymnastik am Gerät
- Sportphysiotherapie
- Sturz- und Gleichgewichtsmanagement
- Schlingentischtherapie
- Medical Flossing
- Bewegungsbad
- Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson
SPORT- UND BEWEGUNGSTHERAPIE MedZAB/MBR Phase II
Die diplomierten Sporttherapeuten führen mit dem Rehabilitanden eine indikations- und leistungsbezogene Sport- und Bewegungstherapie durch. Diese erfolgt größtenteils in enger Zusammenarbeit mit den Physiotherapeuten. Die Rehabilitanden werden befähigt und motiviert, die Programme zu Hause fortzusetzen.
Leistungsspektrum Sport- und Bewegungstherapie MedZAB/MBR:
- Ergometertraining
- Medizinische Trainingstherapie / Muskelaufbautraining (MTT/MAT)
- Wassergymnastik
- Therapeutisches Nordic Walking, Therapeutisches Wandern
- Koordinationstraining
- Therapeutisches Bogenschießen
- Alltagsspezifisches Funktionstraining (AFT)
- Berufsspezifisches Funktionstraining (BFT)
- Wirbelsäulen – Stabilisationsgruppe
PSYCHOLOGIE
Das seelische Befinden wirkt sich in vielen Fällen auf die Gesundheit im Generellen und auf den Genesungsprozess im Speziellen aus. Letzterer wird somit folgerichtig durch eine Verbesserung des psychischen Befindens gefördert.
Unser psychologisches Behandlungskonzept folgt diesem Grundsatz, sodass unser Schwerpunkt in der Beratung und Betreuung des Patienten liegt. Die erfolgt sowohl in Einzel- wie Gruppentherapieen. Dabei wird insbesondere auf lösungsorientierte Kurztherapien zurückgegriffen, die auch in einem kurzen zeitlichen Rahmen effektive Interventionen ermöglichen.
Speziell in der Orthopädie und berufsorientierten Rehabilitation begleiten wir Patienten mit chronischen Schmerzen entsprechend des bio-psycho-sozialen Ansatzes, nach welchem dem Patient in Einzelgesprächen oder in Gruppenseminaren ein Zusammenhang zwischen emotionalen Befinden, muskulären Verspannungen und seinem Schmerzerleben aufgezeigt werden soll. Darauf aufbauend, spielt im Kontext alltäglicher und beruflicher Belastungen, der Erwerb von Strategien im Umgang mit Schmerzen eine ebenso entscheidende Rolle, wie das Erlernen eines systematischen Entspannungsverfahrens (PMR, AT).
ERGOTHERAPIE MedZAB/MBR Phase II
Die Ergotherapie zielt auf eine größtmögliche Selbständigkeit des Rehabilitanden ab. Die Therapie führt den Rehabilitanden an einfache oder komplexere Alltagsaktivitäten (ADL= activities of daily living) heran, die je nach Gesundheitszustand, Bedürfnis und sozialem Umfeld des Rehabilitanden gestaltet werden. Unerlässlich sind dazu die Berücksichtigung des häuslichen Umfeldes sowie die Integration von Angehörigen in den Rehabilitationsprozess. Ferner schulen die Ergotherapeuten den Einsatz intakter und wiederkehrender Funktionen für den alltäglichen Gebrauch. Die intensive Erprobung speziell angepasster Hilfsmittel ist ein weiterer Schritt zu größtmöglicher Selbständigkeit.
Leistungsspektrum Ergotherapie MedZAB/MBR:
- Einzel-Ergotherapie
- Funktionstraining
- Handtherapie
- Webrahmen Extension/Flexion
- Schleifbrett
- Warmer Sand
- Sensibilitätstherapie
- Erbsenbad
- Rapsbad
- Bohnenbad
- Linsenbad
- Hochwebrahmen
- Therapeutisches Werken
- Korbflechten
- Mosaik-Basteln
PHYSIKALISCHE THERAPIE MedZAB/MBR Phase II
Die physikalische Therapie begleitet mit umfangreichen physikalischen Behandlungen den Rehabilitationsprozess. Sie wird vorwiegend im Rahmen der Schmerzbehandlung, zur Wahrnehmungsschulung, Durchblutungsverbesserung, lymphatischen Rückstromförderung und Entspannung angewendet.
Leistungsspektrum Physikalische Therapie MedZAB/MBR:
- Klassische Massage
- Hydrojet
- Manuelle Lymphdrainage
- Komplexe Physikalische Entstauungstherapie
- Zentrifugalmassage,
- Akupunktmassage nach Penzel
- Fußreflexzonenmassage
- Cephalgiebehandlung
- Kälte- & Wärmeanwendungen
- Fangopackungen
- Quarkpackungen
- Rotlichttherapie, Hydrosun
- Körnerkissen
- Heiße Rolle
- Stromanwendungen
- Reizstrom
- EMG – gesteuerte Elektrostimulation bei zentral nervösen Störungen
- Interferenzstrom
- Iontophorese, Phonophorese
- Ultraschalltherapie
- Magnetfeldtherapie
- IT – Diagnostik
- Hydro- und Balneotherapie
- Medizinische Wannenbäder
- Kneipp-Güsse
- Zwei- /Vierzellenbad
- Stangerbad
- Unterwassaermassage
- Fußbad, Armbad
- Sonstige apparative Anwendungen
- Motorschienenbehandlung
- Apparative Lymphdrainage
Sozialdienst
Der Sozialdienst ergänzt die ärztliche und therapeutische Versorgung durch fachliche Hilfen für Patienten, die persönliche, soziale und finanzielle Probleme im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung oder Behinderung haben.
Getragen wird diese fachliche Hilfe durch Mitarbeiter des Sozialdienstes, deren Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ ein wichtiger Leitgedanke in ihrer Arbeit darstellt. Im Vordergrund stehen dabei Beratungen und Informationen für Patienten und deren Angehörige in sozialrechtlichen Fragen sowie die Unterstützung des einzelnen Rehabilitanden bei der Reintegration in Familie, Gesellschaft und Beruf, die nach Erstellung einer differenzierten Sozial- und Berufsanamnese durch folgende Wege erreicht werden können:
Beratungs- und Informationsgespräche:
- Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA)
- Einleitung einer Stufenweisen Wiedereingliederung (SWE)
- Unfallversicherung (SGB VII)
- Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II)
- Arbeitsförderung (SGB III)
- Krankenversicherung (SGB V)
- Rentenversicherung (SGB VI)
- Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen (SGB IX)
- Schwerbehindertenrecht (SGB IX)
- Sozialhilfe (SGB XII)
ERNÄHRUNGSBERATUNG
Die Ernährung hat einen großen Stellenwert für die Gesundheit eines Menschen. Sie ist wichtig für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Im Laufe eines Lebens entwickelt man verschiedene Ernährungsweisen, die von Faktoren wie etwa Lebensmittelauswahl, Nahrungszubereitung, Essgewohnheiten beeinflusst werden. Häufig entstehen auch unbemerkt Fehl- oder Mangelernährung.
In unserer Ernährungsberatung sollen die Patienten motiviert werden, ihr Ernährungs- und Gesundheitsbewusstsein zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern. Das dazu nötige Ernährungswissen wird in Einzelberatungen und Vorträgen vermittelt, sowie diätetische und küchentechnische Details in der Lehrküche erarbeitet und ausprobiert. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Therapiebereichen ermöglicht es, Ernährungsempfehlungen individuell auf den Patienten und seine Bedürfnisse und Besonderheiten abzustimmen.
Leistungen der Einzel- und Angehörigenberatung:
Adipositas, Diabetes mellitus, Hyperlipidämien, Hypertonie, Hyperurikämie, Leber-, Galle-, Pankreaserkrankungen, Magen- und Darmerkrankungen, Nierenerkrankungen, Osteoporose, Untergewicht, Wunschkost, Allergien und Unverträglichkeiten, Schichtarbeit